ACHIMKOENIG
  Heimat, Heimatgefühle, Heimatland
 

Heimat, Heimatgefühle, Heimatland

Heimisch fühlen ist ein heimatliches Gefühl

 

Inhalt

 

1 Heimatland, Heimatgefühl, heimisch fühlen

 

2 Die Sorben, die Wenden beweisen, Gruppe ist Heimat

3 Fühlen sich Türken heimisch unter Deutschen?

 

4 Wie sich heimatliche Gefühle im Heimatort Neukölln auflösen

 

5 Religionsgruppe kann auch Heimat sein und Heimat zerstören

 

 

1 Heimatland, Heimatgefühl, heimisch fühlen

 

Ich muss erst einmal etwas vorweg anmerken: Wer das verstehen will, wie ich Heimat beschreibe, muss erst einmal das anerkennen, was Hirnforscher herausgefunden haben. Ich zitiere aus dem Zusammenhang:

 

Freude und Trauer, Liebe und Hasse, Wut und Angst, Zorn und Ekel, Begeisterung und sexuelle Erregung, Aggressivität und Angespanntheit, Glück und Furcht, das sind Gefühle (um nur einige Gefühle von vielen anderen zu nennen) und die haben die eigentliche Macht darüber, wie wir Menschen handeln, wie wir etwas erleben – Vernunft und Verstand prägen das menschliche Verhalten in viel geringerem Ausmaß als wir gemeinhin vermuten. Gefühle sind Zustände, die wir nicht direkt beeinflussen oder steuern können. Wir haben über unsere Gefühle keine willentliche Kontrolle. Zitat Ende.

 

Ich sage nun, wer das nicht anerkennt, was diese Wissenschaftler herausgefunden haben und glaubt eher, dass Verstand und Vernunft die eigentliche Macht über uns Menschen haben, der braucht sich das, was ich über Heimat geschrieben habe, gar nicht erst durchlesen, denn Heimat hat nur was mit Gefühlen zu tun.

 

Wenn man nun die Frage stellt: Was bedeutet Heimat, dann erlebt man meist erst einmal ratlose Menschen. Ein Haus, ein Auto, das erkennt jeder, aber was eine Heimat ist, das kann niemand sofort beschreiben. Und wenn man nach längerer Überlegungszeit des Befragten dann mal eine Antwort bekommt, dann versteht jeder unter dem Wortbegriff Heimat etwas anderes. Ich kann mich noch an den Sänger Freddy Quinn erinnern, der in den sechziger Jahren sang, „Dort wo die Blumen blühn, da ist mein Heimatland, da war ich einmal zu Hause“. Zitat Ende. Fragt man – wie gesagt – die Bürger dann, sagen viele tatsächlich, Heimat ist das Land, der Ort, wo ich geboren bin und wo ich aufgewachsen bin, wo meine Wurzeln liegen. Zitat Ende.

 

Aber wer nun glaubt, dass Heimatland Heimat ist, der irrt gewaltig. Heimatland, Heimatort ist nicht gleich Heimat. Heimatorte sind nur Ortschaften, wo man Heimat erleben kann, aber Heimat kann sich an dem Ort, wo ich geboren bin, wo meine Wurzeln liegen, in Nichts auflösen, dann war das mal Heimat und der Heimatort, in dem ich Heimat erlebe, ist jetzt nur noch ein Wohnort. Und wie sich Heimat ganz einfach auflösen kann, erlebte ich selbst. Dazu anschließend am Endes meines Themas etwas.

 

Was bedeutet also Heimat, die ich auch am selben Heimatort auf einmal nicht mehr erleben kann, trotzdem im Heimatort immer noch die Blumen blühen? Des Rätsels Lösung heißt nun, Heimat zu erleben heißt, heimatliche Gefühle zu erleben. Man kann sagen, Heimat ist etwas Lebendiges, Heimat ist nicht Stein oder Strauch, Heimat ist eine lebendige Menschengruppe, die heimatliche Gefühle auslösen, Heimat ist wie eine sehr sexy gewachsene Frau, die bei Männern sexuelle Erregungen auslöst. Genauso sendet eine Gruppenlebendigkeit heimatliche Gefühle aus.

 

Des Rätsels Lösung, was ist Heimat, haben wir jetzt schon in ein paar Sätzen beschrieben. Das heißt, die Gruppe ist Heimat, die heimatliche Gefühle auslöst. Heimat sind nicht Landschaften oder Landschaftsorte, denn eine heimatlich erlebende Gruppe kann sich an jedem Ort der Welt ansiedeln. Dazu werde ich gleich ein paar Beispiele beschreiben.

 

Und nun müssen wir natürlich herausfinden, wie erleben sich denn Heimatgefühle? Kann man ein heimatliches Gefühl beschreiben? Ich sage ja und beantworte die Frage wie folgt: Das Wort Heimat, das eigentlich nur ein Heimatgefühl ist, beinhaltet eher untergeordnet das Wort heimisch. Jeder Mensch kann jetzt schon mit dem Wort heimisch etwas anfangen. Wenn jemand sagt, bei meinen Eltern fühle ich mich heimisch oder in meiner Gruppe fühle ich mich heimisch, dann weiß jeder, was damit gemeint ist.

 

Ich beschreibe jetzt, was heimische Gefühle sind. Heimische Gefühle sind vor allem Vertrautheitsgefühle. Das sind die wichtigsten heimatlichen Gefühle, die Menschen erleben wollen. Darüber hinaus sind heimische Gefühle Geborgenheitsgefühle und diese Geborgenheitsgefühle werden geschützt durch gefühlte Sicherheitsgefühle, durch ein gruppenzusammengehöriges Wir-Gefühl. Heimische Gefühle sind einfühlsame Gefühle, die man am stärksten erlebt in einer Familie. Aber diese Gefühle will man irgendwie in der ganzen Volksgruppe erleben, denn schließlich besteht ja eine Volksgruppe aus lauter einzelnen Familien.

 

Das heißt, eine Volksgruppe ist eine einheitlich große Volksfamiliengruppe und nichts anderes. Und dennoch muss eine Volksgruppe über die einzelnen Familiengruppengefühle hinweg ein einheitliches Gefühl für alle Volksgruppenmitglieder erleben, nicht nur für Familienmitglieder. Und das ist ein gesamtvolkstümliches Lebensgefühl, das aus Kultur und Tradition besteht, aus Sitten und Gebräuchen, wozu auch Lieder oder Gesang gehören, in denen das Zusammengehörigkeitsgefühl eines Volkes zum Ausdruck kommt.

 

Ich möchte dazu einmal ein paar Sätze aus meinem Lexikon zitieren, als ich unter dem Wortbegriff „Nationalhymne“ nachgeschlagen habe. Ich zitiere wörtlich: Nationalhymnen sind Gesänge oder Lieder mit volkstümlichem Charakter, in denen das Zusammengehörigkeitsgefühl eines Volkes zum Ausdruck kommt. Zitat Ende. Und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl eines Volkes ist ganz einfach Heimat. Durch dieses Zusammengehörigkeitsgefühl erlebt man heimische Gefühle. Und weil Gruppenmitglieder auch sterben, sind es ihre Kinder, ihre Enkelkinder, denen Kultur und Tradition ihrer Volksgruppe weitervererbt werden. Und dadurch wird Heimat, werden heimatliche Gefühle, über Jahrhunderte hinweg erlebt, so wie es sie Sorben, die Wenden, die jetzt in der Lausitz im Spreewald leben, bewiesen haben, aber auch wie es die Juden bewiesen haben, die ein über 3000 Jahre altes Volk sind und bis 1948 verstreut in alle Welt lebten, aber dennoch alle durch ein religiöses Gruppengefühl zusammengehalten haben. Dazu gleich mehr.

 

Diese Gruppen überlebten allerdings alle, weil sie keine Fremden in ihre Gruppe aufgenommen haben beziehungsweise nicht zu viele Fremde, durch die man mehr Misstrauens- statt Vertrautheitsgefühle erlebte. Einzelne Fremde der gleichen Art, der gleichen Spezies, die in eine Gruppe hinein wollen, zerstören keine Gruppe. Zu viele Fremde allerdings dann doch, vor allem wenn sie einer fremden Rasse angehören.

 

Noch einmal, Heimat, heimatliche Gefühle, heimische Gefühle werden über Jahrhunderte erlebt, wenn aus der eigenen Gruppe heraus Kinder geboren werden und aufwachsen. Dadurch erlebt eine Gruppe nie Misstrauensgefühle oder Fremdheitsgefühle. Durch zu viele Fremde, die in eine Gruppe hinein wollen, bleibt man immer in einem KennenlernModus, das heißt, es vermischen sich Vertrautheitsgefühle mit Misstrauensgefühlen und Geborgenheitsgefühle mit Unsicherheitsgefühlen. Es gibt nun eine rote Linie, die nicht durch zu viele Fremde überschritten werden darf, sonst kann Fremdenfeindlichkeit, Aggressionsgefühle und Gewalt erlebt werden, das heißt, die Gruppe zerstört sich selbst.

 

Etwas ganz anderes ist es, wenn fremde Gäste ein Land, eine Gruppe, besuchen, dann erleben die Fremden eine regelrechte Fremdenfreundlichkeit, das ist aber nur eine Gastfreundlichkeit, denn man weiß, diese Fremden gehen auch wieder und man erlebt dadurch erst gar keine Misstrauensgefühle gegenüber diesen Fremden.

 

Ich möchte an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass unsere Hormone Gefühle auslösen, wenn auch unterschiedlich in ihrer Wirkungsweise. Zum Beispiel wissen wir alle, dass das Hormon Testosteron verantwortlich ist auch für Aggressionsgefühle – übrigens bei Männern stärker erlebt als bei Frauen und nur deswegen eine Vergewaltigung durch einen Mann meist immer erfolgreich ist. Das ist nun mal so.

 

Und nun möchte ich auf ein Forschungsergebnis aufmerksam machen – das, wenn es sich wirklich bewahrheitet, was man ja nie weiß, weil es zu jedem neuen Forschungsergebnis immer eine Gegenstudie gibt – einer Sensation gleichkommen würde. Ich zitiere eine Pressemitteilung wörtlich. Also: Anders als bisher angenommen, fördert der Hirnbotenstoff Oxytocin auch Konflikte und Gewalt. Innerhalb einer Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, macht das sogenannte Kuschelhormon zwar tatsächlich einfühlsam, nach außen aber verstärkt es Aggressionsgefühle bis hinzu Fremdenfeindlichkeit. Das fanden Forscher der Universität Amsterdam heraus. Hierzu maßen die Forscher die Sympathie, die niederländische Studenten nach der Einnahme von Oxytocin gegenüber einer Gruppe von Deutschen und Araber empfanden. Zitat Ende.

 

Dieses Forschungsergebnis beschreibt eigentlich in kurzen Sätzen alles, was ich bisher geschrieben habe. Es beschreibt einerseits, dass sich Menschen in einer Gruppe lebend wohlfühlen, dass sie sich heimisch fühlen, dass sie sich eben einfühlsam fühlen und gleichzeitig schützt dieses Hormon die Gruppe, in der man sich heimisch fühlt, einfühlsam fühlt, vor Fremde, indem es fremdenabweisend wirkt. Das beweist insbesondererweise also, dass alleine durch Fremde einfühlsame Gefühle zerstört werden können. Das bedeutet, Vielfalt und zu viel Multikulti, völlige Weltoffenheit zerstört Wohlgefühle von Menschen, zerstört heimische Gefühle, zerstört Gruppen.

 

2 Die Sorben, die Wenden beweisen, Gruppe ist Heimat

 

Ich möchte jetzt einen Beweis dafür anmerken, dass Gruppe Heimat ist. Das beweist unter anderem sehr gut das Volk der Sorben, der Wenden, die seit dem 6. Jahrhundert nach Christi aus Osteuropa nach Deutschland in die Lausitz, in den Spreewald, umsiedelten. Sie sind von einem Ort, von einem Land, weitab in ein anderes Land, in einen anderen Ort umgesiedelt und haben aber als Gruppe immer zusammengehalten und jeder Mensch, der in diese Gruppe geboren wurde und aufgewachsen ist, hat sich heimisch gefühlt in dieser Gruppe. Diese Gruppe ist Heimat dieser Aufwachsenden. Diese Gruppe der Sorben erlebt bis heute im 21. Jahrhundert noch ein ziemlich gutes sorbisches Gruppen-Wir-Gefühl. Immer noch wird volkstümliches Kulturerbe, Tradition erlebt. Selbst die sorbische Sprache ist immer noch nicht ganz ausgestorben. Alles in allem heißt das, um es noch einmal zu wiederholen: Gruppe ist Heimat.

 

3) Fühlen sich Türken heimisch unter Deutschen?

 

Ich frage, erleben Türken, die in Deutschland durch türkische Eltern geboren werden und in Deutschland dann aufwachsen, nun mit uns Deutschen ein gemeinsames Gruppen-Wir-Gefühl? Können sich Türken gefühlt in unsere deutsche Gruppe integrieren? Ich frage, erleben sich die Türken heimisch in unserer deutschen Gruppe? Ich frage, erleben diese Türken heimische Vertrautheitsgefühle und Geborgenheitsgefühle durch uns Deutsche? Ich frage, ist Deutschland für diese Türken nun Heimat?

 

Auf diese Fragen folgt ein klares Nein! Sie können sich schon deshalb nicht deutsch fühlen, trotz deutschem Pass, weil wir Deutsche auch mit den Türken, mit denen wir im Einzelnen durchaus befreundet sein können, mehrheitlich auch kein gemeinsames deutsches Gruppengefühl erleben. Ich möchte ein Beispiel beschreiben, das ich erlebte, was deutlich macht, was ich meine. Ich kenne einen Chinesen, der in der Türkei geboren wurde, natürlich durch chinesische Eltern – was denn sonst – und dann in der Türkei aufwuchs. Aber kein Türke hatte mit diesem sehr liebenswerten Chinesen ein türkisches Gruppen-Wir-Gefühl erlebt, und obwohl – ich wiederhole mich – alle Türken diesen Chinesen mochten. Als dann aber der Chinese als Jugendlicher zum ersten Mal nach China reiste, da ist er sofort als ein chinesisches Gruppenmitglied gefühlt aufgenommen worden, obwohl dieser Chinesen bislang in der Türkei aufwuchs.

 

Es bestätigt sich wieder einmal, dass die Gefühle die eigentliche Macht über uns Menschen haben, so wie es Hirnforscher herausgefunden haben und deshalb entscheiden ja auch Gefühle darüber, was Heimat ist.

 

Es ist nicht der Verstand, der bestimmt, wer deutsch ist, wer Türke ist, sondern die Gefühle. Türken, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, sagen nun eigenartigerweise mehrheitlich – ich betone, mehrheitlich – Deutschland ist ihre zweite Heimat. Bei einer Fußballweltmeisterschaft drücken die Türken zuerst der türkischen Nationalmannschaft die Daumen, danach erst der deutschen Nationalmannschaft. Und das sagt ja nun alles aus.

 

Türken sagen, im Herzen fühlen sie türkisch. Man könnte auch sagen, von den Gefühlen her fühlen sie sich türkisch, das ist ihre Volksgruppe, selbst wenn sie in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Das heißt schlussendlich, die türkische Volksgruppe ist ihre Heimat, in ihrer türkischen Gruppe fühlen sie sich heimisch, egal, ob diese türkische Gruppe sich in Berlin-Neukölln ausbreitet oder die türkische Gruppe in ein Land, das Türkei heißt, angesiedelt ist. Und deshalb ist für viele Türken, die in Deutschland geboren sind und aufgewachsen sind, nicht Angela Merkel ihre Führungspersönlichkeit sondern Erdogan.

 

Wenn ich nun schreibe, dass Türken Türken bleiben und Araber Araber bleiben und Afrikaner Afrikaner bleiben und Parallelgesellschaftsgruppen nun gründen, mit einer erkennbaren äußerlichen und kulturellen und auch mentalen Verschiedenheit zu unserer deutschen Gruppe, die nun unsere deutsche Gruppe gefühlsmäßig zerstören, dann möchte ich an dieser Stelle allen Schlaubergern von vornherein den Wind aus den Segeln nehmen, die jetzt argumentieren, dass um das Jahr 1871 tausende Polen ins Ruhrgebiet sozusagen einmarschierten, der Arbeitsplätze wegen, und auch eine polnische Parallelgesellschaft gründeten. Was ich von Freunden aus dem Internet erfahren habe, wurde diese Parallelgesellschaftsgruppe von der Obrigkeit strengstens überwacht. Aber zweitens gibt es überhaupt keine Volksgruppenverschiedenheit zwischen Polen, Deutschen und noch vielen weiteren europäischen Gruppen, wie z. B. Belgier, Österreicher, Holländer, Dänen, Ungarn usw. Wir alle gehören zu einer einzigen mittel- bis nordeuropäischen Volksgruppe. Wir Europäer haben uns nur unterteilt, weil eine einzige große europäische Volksgruppe mit nur einer Führungskraft völlig unregierbar ist. Alles wäre zu unübersichtlich und viele Menschen würden sich ausgegrenzt fühlen, übergangen fühlen in so einer großen Volksgruppengemeinschaft. Selbst das einheitliche Jugoslawien ist zerbrochen in einzelne kleine Gruppen. So ist dann auch jedenfalls nicht verwunderlich, dass sich nach Jahrzehnten die eingewanderten Polen gefühlsmäßig integriert haben, das muss man betonen. Deutsche und Polen können sich auch gut vermischen. Zudem haben viele Polen dann sogar deutsche Namen angenommen und es gab keine Verschiedenheit mehr zwischen Polen und Deutschen. Auch religionsmäßig gab es keine nennenswerte Verschiedenheit.

 

4 Wie sich heimatliche Gefühle im Heimatort Neukölln auflösen

 

Wie sich Heimat ganz einfach auflösen kann, erlebte ich selbst. Ich bin 1941 in Berlin-Neukölln geboren und aufgewachsen und habe vor allem Vertrautheitsgefühle und Geborgenheitsgefühle, vorrangig natürlich durch meine Eltern, erlebt, aber auch durch Menschen, die mit mir zusammen im Kiez in meinem Umfeld mit aufgewachsen sind und man sich durch das gemeinsame Aufwachsen nie fremd gefühlt erlebte. Ich habe mich ganz einfach heimisch gefühlt erlebt in meinem Neuköllner Kiezbezirk.

 

Als ich dann aufgewachsen bin, veränderte sich plötzlich alles. Meine Eltern starben und ein ganzes Stück Heimat verglühte sozusagen in mir und plötzlich eroberten Türken meinen Kiezbezirk. Man erlebte keine Vertrautheitsgefühle mehr, keine Gruppengeborgenheitsgefühle, man erlebte nur noch Misstrauensgefühle und Fremdheitsgefühle in der neuen Neuköllner Türkei. Niemand von meinen Freunden fühlte sich noch wohl in Neukölln und sie zogen nach und nach weg, dahin, wo noch mehrheitlich Deutsche lebten, die heute, 2019, auch nur noch mit der Lupe in Berlin zu finden sind. Ich blieb noch eine Weile wohnen im Kiez. Aus Fleischläden wurden Döner-Tempel, aus Cafés wurden Shisha-Bars. Aber bevor ich in Depressionen verfiel, verließ auch ich den Ort, der einmal für mich ein Ort war, wo ich heimatliche Gefühle erlebte. Alles hat sich in Nichts aufgelöst. Und deshalb gibt es auch keinen Heimatort mehr, sondern nur noch einen Wohnort, an dem ich bis zuletzt gewohnt habe. Aber in den umliegenden Bezirken, wo wir Neuköllner hinzogen, gab es auch nur noch Multikulti. Eine Gruppe, in der man sich heimisch fühlen konnte, habe ich nie mehr erlebt. Ich bin sehr froh, dass ich noch zwei bis drei Freunde habe, mit denen ich in Neukölln aufgewachsen bin. Diese drei Freunde sind tatsächlich so etwas wie Heimat geblieben, auch wenn wir nur noch eine sehr kleine Gruppe sind, die durch den Tod auch bald beendet ist.

 

5 Religionsgruppe kann auch Heimat sein und Heimat zerstören

 

Es gibt nun ein großes Problem. Das ist die Religion. Zu viele Religionsgruppen, zu viel Religionsvielfalt und Religionsfreiheit innerhalb einer einfühlsamen heimisch-erlebenden Volksgruppe ist gefährlich und kann zu einer Zerstörung einer volkstümlich erlebenden heimatlichen Gruppe führen, weil viele Menschen jetzt ihre Religion als eine Gruppe erleben, in der sie sich jetzt vertraut erlebt und nicht so sehr mehr in einer allumfassenden volkstümlich erlebenden Gruppe.

 

Ich habe immer darauf hingewiesen, dass multikulturelle Vielfalt oder religiöse Vielfalt Lebensarten sind, die eine Gruppe zerstören statt befrieden, statt bereichern. Der Mensch funktioniert nicht so wie der Verstand das will. Der ganze Nahe Osten bekriegt sich alleine nur wegen der unterschiedlichen Religionen. Wir erleben Tag für Tag Tote durch Religionsgruppen, durch Religionskriege. Selbst in Syrien, wo es zunächst um Assad ging, ist ein religiöser kriegerischer Sumpf entstanden. Auch die berüchtigte IS ist eine religiöse Gruppe, die streng nach dem Koran lebt.

 

Man kann den Koran so lesen, dass er den IS rechtfertigt. Der Islamkritiker
H. A. Samad, ein Muslime, schreibt in dem Buch „Ist der Koran noch zu retten?“, ich zitiere: Der Koran ist so widersprüchlich, dass er allen Religion recht gibt. Zitat Ende. Die beiden größten religiösen Gruppen sind die Schiiten und die Sunniten. Sie sind gegenseitig verfeindet und verhasst, weil jede Religionsgruppe von sich beansprucht, als Einzige den wahren Islam zu leben. Die ganzen Religionskriegstoten fallen in erster Linie diesen beiden Religionsgruppen zum Opfer und beide Religionsgruppen nehmen an Stärke auch in Deutschland zu und ich möchte den Politiker, der sagt, der Islam gehört zu Deutschland, hören, dass er völlig ausschließt, dass sich beide verfeindeten, verhassten Gruppen nicht auch in Deutschland mal genauso bekriegen wie im Nahen Osten oder sogar Krieg führen gegen uns, die Ungläubigen.

 

In diesem lesenswerten Buch, „Ist der Islam noch zu retten?“, das ein Streitgespräch aufzeichnet zwischen zwei sehr intellektuellen Muslimen, einmal dem schon erwähnten Islamkritiker namens H. A. Samad, der schreibt, ich zitiere: Der islamische Gott ist der unbarmherzigste aller Götter. Zitat Ende. Und einem Professor namens M. Khorchide, der schreibt, ich zitiere: Der Gott des Islams ist ein barmherziger Gott. Zitat Ende.

 

Der Islamkritiker H. A. Samad schreibt nun unter anderem, ich zitiere aus dem Zusammenhang: Schiiten wie Sunniten exportieren ihre extremen Theologien auch nach Europa, denn trotz aller Rivalität zwischen den beiden Religionsgruppen herrscht in einem Punkt Einigkeit: Die Muslime sollen sich für den Dschihad auf den Endkampf gegen die Ungläubigen vorbereiten. Hier eint der heilige Hass, was er ansonsten trennt. Zitat Ende.

 

Aber trotz alledem können sich Menschen in einer Religionsgruppe auch heimisch fühlen. Es muss nicht immer eine Gruppe sein mit volkstümlich erlebenden Charakteren.

 

Eine Religionsgruppe kann auch Heimat sein, kann heimatliche Vertrautheitsgefühle, Geborgenheitsgefühle und Sicherheitsgefühle auslösen. Ein Beispiel dafür sind die Juden, die vor 1948 verstreut in aller Welt lebten. Aber sie haben sich mehrheitlich immer in der Nähe einer Religionsstätte angesiedelt, das keine sichtbar erkennbaren Synagogen waren, aber inhaltlich den Charakter einer Synagoge hatten und durch die jüdische Religion mit ihren jüdischen Ritualen erlebten die Juden ein Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl. Das religiöse Gesetzbuch der Muslime ist der Koran und bei den Juden bestimmt die Thora über die Reliquien der Juden. Dazu gehört leider aus nichtreligiöser Sicht die Verletzung der Menschenwürde, die eigentlich unantastbar ist. Die Beschneidung von Kindern, die noch nicht selbst über sich entscheiden können oder dürfen, ist eine Verletzung der Menschenwürde dieser Kinder, egal, mit welcher sprachpolitischen Kunst man in Deutschland das aus den Köpfen von Deutschen streichen will, nur weil sich wieder Judentum in Deutschland ansiedeln soll. Mit dieser Beschneidung brandmarkt man Kinder zu einer Religion, ohne dass sie sich dagegen wehren können.

 

Laut der hebräischen Bibel wurde die Beschneidung unter den Israeliten durch ein göttliches Gebet an ihren Stammvater Abraham eingeführt. Da heißt es, ich zitiere: Das ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Jedes Knäblein, wenn’s acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat. Zitat Ende.

 

Das heißt, Hitler ist ein Verbrecher, wenn er von der Ausrottung von Menschen spricht, Abraham aber ist göttlich, wenn auch er von der Ausrottung von Menschen spricht. Das heißt, dieser tausende Jahre alte Ritus herrscht über unser Grundgesetz beziehungsweise Stammvater Abraham bestimmt heute in Deutschland über unser Grundgesetz. Das ist aus meiner Sicht irrwitzig und bedeutet für mich, die jüdische Religion unter Juden, die Deutsche sind, einen deutschen Pass haben, gehört nicht zu Deutschland und spaltet nur.

 

Das Gleiche gilt für Muslime. Ich zitiere: Die Beschneidung wird heute von den meisten Muslimen als integraler Bestandteile des Islams angesehen. Der Prophet Mohammed kam laut einer Überlieferung ohne oder mit einer sehr kurzen Vorhaut zur Welt. Die Beschneidung wird heute bei Muslimen als ein Zeichen der Religionszugehörigkeit im Kindesalter – bis zum Alter von 13 Jahren – durchgeführt. Zitat Ende.

 

Das heißt, Mohammed und Abraham bestimmen heute im 21. Jahrhundert in Deutschland, wie Menschen leben sollen. Und wenn deutsche Politiker und deutsche Bürger Abraham und Mohammed den gleichen Stellenwert einräumen wie unserer Bundeskanzlerin oder wegen meiner einem Bundeskanzler, der sollte aber dann auch Mohammed zustimmen, wenn er sagt, ich zitiere aus dem Buch „Ist der Islam noch zu retten?“: Die Sexualisierung der Frau beginnt mit der koranischen (Koran) Beschreibung. Sie sei das Saatfeld des Mannes, das er jederzeit beackern könne. Diese Aussage wird durch Mohammed bestätigt, der sagte, eine Frau müssen ihrem Mann ihren Körper stets zur Verfügung stellen, wann immer er Sex haben wolle – selbst wenn das auf dem Rücken eines Kamels stattfinden würde. Zitat Ende.

 

Ja, liebe Leser, hier würde selbst ich Mohammed folgen, das gefällt mir und die Nummer auf dem Rücken eines Kamels ist die einzige Nummer, die ich noch nicht ausprobiert habe.

 

Nun haben Menschen, die aus den arabischen Nahostregionen kommen und Araber, die bei uns in Deutschland durch arabische Eltern geboren werden und bei uns aufwachsen, ein Problem. Sie fühlen sich irgendwie heimatlos beziehungsweise sie erleben sich in Deutschland nicht heimisch, vor allem junge Männer nicht, wofür ich Verständnis habe, denn die Deutschen lassen es sie mehrheitlich auch spüren. Aber jeder Mensch will sich einer Gruppe zugehörig fühlen, niemand will sich ausgegrenzt erleben.

 

Muslimische Mädels haben nun weniger Probleme mit einem heimatlichen Gruppen-Wir-Gefühl und fühlen sich nicht so sehr ausgegrenzt durch uns Deutsche. Aber dafür gibt es einen ganz bedeutsamen Grund: Muslimische Mädels werden aus sexuellen Gründen von den deutschen Männern eher gut aufgenommen. Umgekehrt werden muslimische junge Männer selbst von den muslimischen Mädels eher weniger gut angenommen, ganz abgesehen von den nichtreligiösen deutschen Mädels, die haben nun mit muslimischen Migranten mehrheitlich gar nichts am Hut.

 

Fakt ist, wir, die Deutschen, erleben mit Migranten mehrheitlich – ich betone, mehrheitlich – kein deutsches Gruppen-Wir-Gefühl. Wenn es z. B. heißt, 20 Deutsche sind zu den IS übergelaufen und die Namen dieser 20 Deutschen werden dann benannt, dann weiß jeder Deutsche, dass diese 20 Deutschen gar keine Deutschen sind. Ich finde es geradezu deutschverachtend, deutschdiskriminierend, wenn wir Deutsche mit diesen 20 deutschen Migranten, die man zu Deutschen gestempelt hat, zusammen in einen Topf wirft. Muslimische junge Männer, die also nicht wissen, wo sie hingehören, suchen nun Vertrautheit und eine gefühlte Geborgenheit in der Religion. Ihre Religion vereint sie, ihre Religion ist Gruppe und sie treffen sich in Moscheen. Nun sind sie unter sich erlebend und der Iman ist nun der wichtigste Mensch für sie. Er gibt ihnen das Gefühl von Zusammenhalt, von Vertrautheit, von Geborgenheit einer Gruppe, die sich in einer Moschee zusammenfindet, löst heimatliche Gefühle aus.

 

Ich bezweifel nun sehr stark, dass ein deutscher Iman, der nicht aus den arabischen Regionen stammt und nicht einer von ihnen ist, sondern eher ein Ungläubiger ist, der dazu noch einen reformierten Islam predigen will, den muslimischen Migranten das Gefühl von Zusammenhalt geben kann. Im Gegenteil, ein reformierter Islam stellt Gott in Frage. Der Islamkritiker H. A. Samad schreibt, ich zitiere: Der Islam ist immun gegen Reformversuche. Er schreibt, der Koran als letztgültiges Wort Allahs ist unantastbar. Der Koran gilt als letzte Botschaft Gottes an die Menschen und wer sie infrage stellt, der stellt Gott selbst infrage. Zitat Ende.

 

Allerdings schreibt Professor M. Khorchide, der Islam ist sehr wohl reformierbar, und schreibt weiter: Die Geschichte des Islams ist eine Geschichte kontinuierlicher Erneuerung. Zitat Ende.

 

Ich frage mich nur, wieso sagen deutsche Politiker, der Islam gehört zu Deutschland, wenn schon zwei intellektuelle Muslime darüber streiten, ob der Islam barmherzig ist oder unbarmherzig ist oder es gut oder schlecht ist.

 

Das war es nun! Das Thema Heimat wurde beschrieben von jemandem, der Heimat gerade in Deutschland verliert.

 

 



 
  Es waren schon 50187 Besucher (128175 Hits) hier!