ACHIMKOENIG
  Beschneidung - Brief Katja Kipping (DIE LINKE)
 
 

 

Hallo, werte Frau Katja Kipping,

 

ich entdeckte Sie am 19.06.2018 auf dem Bahnhof Südkreuz. Um sicher zu sein, dass Sie es sind, sprach ich Sie kurz mit den folgenden Worten an - Die Linke? - Sie nickten, ich ging weiter. Sie haben nun bei mir einen Eindruck hinterlassen, der dazu führt, dass ich Sie jetzt anschreibe und Ihnen eine unbequeme Frage stellen möchte.

Zunächst aber dies: Als ich sie sah mit Ihrem Kind zusammen, dachte ich so bei mir, diese Frau redet nicht nur von sozialer Gerechtigkeit und Menschenrechten, nein, Sie lebt auch soziale Gerechtigkeit selbst aus. Werte Frau Kipping, ohne Sie einseifen zu wollen, sage ich, meine Freunde und ich sind der Meinung, dass - wenn es um soziale Gerechtigkeit geht - Die Linke die einzige glaubwürdige Partei ist. Warum fristet Die Linke aber dennoch ein Minderheitsleben in Deutschland? Wollen die Deutschen etwa keine soziale Gerechtigkeit?

Diese Frage lässt sich beantworten, Frau Kipping, nur ist sie erstens sehr zeitaufwendig und zweitens wissen Sie es selbst viel besser, warum die soziale Gerechtigkeit eben nicht alles ist, was einer Volksgruppe Wohlgefühle bereitet und Sie drittens mein Schreiben an Sie gar nicht erst erreicht und schon vorher entsorgt wird und Sie viertens gar nicht die Zeit haben, mir zu antworten.

Dennoch versuche ich, eine einzige Frage an Sie zu richten und hoffe auf eine Antwort, eben weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass Sie eine fürsorgliche Mutter sind.

Also, das Landgericht Köln sprach am 7. Mai 2012 ein Urteil, ich zitiere, dass die Beschneidung (Vorhaut) als Körperverletzung einstuft, welche durch eine religiöse Motivation und den Wunsch der Eltern nicht gerechtfertigt werde und nicht zum Wohle des Kindes ist. Zitat Ende.

Ich frage Sie, werte Frau Kipping, respektieren Sie dieses Urteil, was bedeutet, dass die Menschenwürde, Artikel 1, die unantastbar ist, nur Heuchelei ist, weil sie aus religiösen Gründen doch verletzt, zerstört werden darf?

Heiner Geißler, verstorbener CDU-Politiker, sagte, kurz bevor er starb, die Beschneidung sei eine große Sauerei, sie wird nur geduldet, weil Politiker wollen, dass sich wieder Juden in Deutschland nach dem Holocaust ansiedeln sollen und dazu gehört auch die religiöse Beschneidung.

Was sagen Sie nun als fürsorgliche Mutter zu alledem? Ich meine, wenn unser Tierschutzgesetz es verbietet, dass man Schwänze von Tieren nicht mehr kupieren darf, wieso erlaubt man dann das Kupieren von menschlichen Schwänzen?

Ich bin nun gespannt auf eine Antwort. Ihr Schreiben kommt auf meine Facebook-Seite - Joachim König Runzelrocker - und ein Bericht über die Beschneidung ist ablesbar bei www.achimkoenig.de.tl, Tausende lesen, was ich schreibe, werte Frau Kipping.

Es grüßt

Joachim König

Und ich hoffe, Sie hatten am 19. Juni eine angenehme Bahnfahrt!


 
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